Es gibt sie: Meetings, die ihre Teilnehmer*innen nicht aussaugen, sondern ihnen Energie geben. Dafür braucht es gut strukturierte Meetings und einen Meeting-Prozess, der schlank ist und trotzdem genügend Orte für Begegnung schafft.
- Warum es sich lohnt, nicht nur Zeit in Meetings zu verbringen, sondern Zeit aufzuwenden, um Meetings zu verbessern
- Welche 9 wichtigen Praktiken euch dabei helfen, energetisierende Meetings zu gestalten
- Eine Meeting-Struktur mit Standardagenden kennen, die du für dein eigenes Vorhaben kopieren kannst
Templates in diesem Lernpfad:
- Meeting-Struktur
Input
Darum lohnt es sich, Zeit in Meetings zu investieren
Wir alle verbringen sehr viel Zeit in Meetings. Die Zeit, die Teams investieren, um ihre Meetings zu verbessern, ist im Vergleich dazu sehr gering, manchmal sogar überhaupt nicht vorhanden.
Die meisten Menschen nehmen hin, dass Meetings meist anstrengend sind und sie mit weniger Energie aus dem Meeting gehen, als sie reingekommen sind. Oftmals auch mit weniger Klarheit als vorher, weil mehr Fragen aufgeworfen als geklärt wurden. Wenn das der Fall ist, handelt es sich um ein schlechtes Meeting, das du dringend verbessern solltest.
Ein ideales Meeting erkennst du daran, dass alle, die anwesend waren, am Ende des Meetings sagen:
Denn das sind letztlich die Ziele von Meetings: Sie sollen zu mehr Klarheit führen und uns die Motivation geben, die Dinge im Anschluss an das Meeting auch anzupacken. Wenn eines von beidem nicht erfüllt ist, ist das schlecht für deine Organisation.
Es gibt also wirklich gute Gründe, dem Thema Meetings Aufmerksamkeit zu schenken. Gerade zu Beginn eines Projekts hast du die Chance, gute Meeting-Praktiken aufzusetzen. Doch auch darüber hinaus ergibt es total Sinn, die Meetings kontinuierlich weiter zu entwickeln. Deine Organisation wird dadurch garantiert besser.
Vier Orte einer Organisation
Eine Unterteilung, mit der viele Organisationen arbeiten, sind die Four Spaces, die wir aus Holacracy kennen. In diesem auf Tom Thomison zurückgehenden Modell werden vier Felder (oder Spaces) menschlicher Interaktion voneinander unterschieden:
- Der individuelle Space Dort finden Selbstreflexion, persönliches Wachstum und emotionale Prozesse statt, die nur mit dir als Individuum zu tun haben.
- Der operative Space Dort findet alle Arbeit statt (wie z.B. Austausch von Informationen, Erledigen von Aufgaben).
- Der Team-Space bzw. Beziehungs-Space Dort liegen alle zwischenmenschlichen Beziehungen und mit ihnen auch Konflikte.
- Der Struktur-Space bzw. Steuerungs-Space Dort wird die Struktur der Organisation verändert (durch z.B. Schaffen neuer Rollen und Regeln).
Grundgedanke der Four Spaces ist, stets zu unterscheiden, in welchem dieser Felder ein Sachverhalt liegt und wo und mit welchen Mitteln er entsprechend gehandhabt werden sollte. Löst alle eure Spannungen immer dort, wo sie hingehören! Das bedeutet auch: In eurer Meeting-Struktur sollte es zu allen vier Feldern ein Meeting-Format geben, das ihr entweder regelmäßig oder bei Bedarf durchführt.
Das Meeting hat ein klares Ziel. Ein Meeting kann nur dann gelingen, wenn es ein klares Ziel hat, das allen bekannt ist. Nur wenn das der Fall ist, lässt sich beurteilen, welche Themen in das Meeting gehören und welche nicht. Schreibt daher am besten in die Einladung des Meetings, was der Zweck und das Ziel des Meetings sind.
Stark verkürzt, aber dafür sehr einprägsam, beschreibt die untenstehende Grafik beispielhaft die wichtigsten Kriterien, die du dir vor deiner Teilnahme überlegen solltest.
Umsetzung
Prinzipien für gute Meetings identifizieren
Oben hast du bereits einige Praktiken kennengelernt, die ein Meeting zu einem guten Meeting machen können. Diese gelten aber natürlich nicht für alle Teams.
Die folgende Übung hilft euch dabei, eigene Faktoren zu identifizieren – und ein Meeting-Manifest zu entwickeln.

Ihr habt Regeln für richtig gute Meetings bei euch definiert.
Eine Meeting-Struktur zum Kopieren und Einfügen
Es gibt unfassbar viele Anlässe, zu denen ihr ein Meeting machen könnt. Bei den allermeisten von ihnen wäre unsere Empfehlung vermutlich: Lasst es sein! Es gibt viele Wege, zu Ergebnissen zu kommen, die effektiver sind als in einem synchronen Meeting.
Für diesen Lernpfad haben wir uns gefragt: Was sind die Standard-Meetings, mit denen wir starten würden, wenn wir morgen ein neues Medienunternehmen gründen würden? Was braucht es wirklich, wirklich?
Herausgekommen sind sieben Meeting-Typen, die unterschiedliche Zwecke erfüllen: Sync-Meeting, Workathon, Retro-Meeting, 1:1-Meeting, Rollen-und-Regel-Meeting (R&R), Rollen-Review und Feedback-Speeddating. Im Folgenden findest du Standardagenden zu allen genannten Meetings.