Umsatzplanung, Kostenplanung, Liquiditätsplanung, Gewinn- und Verlustrechnung: Lange Wörter, die alle ziemlich gruselig klingen. Doch dahinter stecken nützliche Instrumente, die Spaß machen können. (Wirklich!)
- Welche wichtigen Finanzbegriffe es gibt und was sie bedeuten
- Wie du einen wasserdichten Finanzplan aufstellst und im Blick behältst (inkl. Template)
Templates in diesem Lernpfad:
- Finanzplan
- Ampel-Reporting
Input
Darum solltest du zum Finanzprofi werden
Für diesen Lernpfad habe ich mir noch einmal den allerersten Finanzplan von Neue Narrative angesehen. Es wird dich nicht überraschen: Was wir damals berechnet haben und was wirklich eingetroffen ist, liegt ziemlich weit auseinander. Die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen. Trotzdem brauchen wir Finanzplanungen, um Organisationen ökonomisch steuern zu können. Bei Neue Narrative arbeiten wir dafür nicht mit Kostenrechnung oder Budgetierung, sondern schaffen Räume für Kommunikation, Beobachtung und Reflexion.
Zu Beginn deines Projekts werden deine Planungen und Vorhersagen sehr grob und die Abweichungen sehr groß sein. Mit der Zeit wirst du ein immer detaillierteres Modell entwickeln, mit immer kleiner werdenden Abweichungen. Wichtig ist, die Finanzplanung auch nach der Gründung stets im Blick zu haben (am besten in Form einer Finanz-Routine) und immer wieder auf neue Entwicklungen zu reagieren.
Glaubst du, es ist möglich, dass dein Unternehmen einen Gewinn von 20.000 Euro ausweist, du aber kein Geld hast, um deine Rechnungen zu bezahlen?
Oder umgekehrt:
Kannst du dir vorstellen, dass du 50.000 Euro auf deinem Konto liegen hast, obwohl du im letzten Geschäftsjahr Verlust gemacht hast?
Vielleicht klingt das jetzt etwas merkwürdig. Aber beides ist möglich und keineswegs unüblich. Um die richtigen Schlüsse aus solchen Zahlen ziehen zu können, ist es wichtig, dass du den Zusammenhang zwischen Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), Cashflow-Rechnung u.a. kennst (die Begriffe erklären wir dir weiter unten). Dein Unternehmen braucht ein rentables Geschäftsmodell und das Geld muss auf deinem Konto ankommen. Das ist die wichtigste Grundlage für eine finanziell stabile Zukunft deines Unternehmens.
Diese Finanz-Begriffe solltest du kennen
Das Fiese an Finanzthemen ist: Sie klingen meist viel komplexer als sie in Wirklichkeit sind. Im Folgenden findest du wichtige Finanzbegriffe und -konzepte – so erklärt, dass jede*r sie versteht.
Umsetzung
Wir möchten, dass du aus diesem Lernpfad mit einer Finanzplanung rausgehst, auf die du dich verlassen kannst. Deshalb teilen wir ein Template mit dir, das aus unserer Sicht so einfach ist, dass du sofort damit anfangen kannst.
So stellst du einen Finanzplan auf
- Du startest mit Umsatz- und Kostenplanung und gehst dann in die Liquiditätsplanung und Gewinn- und Verlustrechnung über.
- Du planst alle Beträge netto (also ohne MwSt.), außer bei der Liquiditätsplanung.
- Das erste Jahr wird monatlich geplant, ab dem zweiten Jahr ist eine Quartals- bzw. Jahresplanung sinnvoll.
Umsatzplanung
Kostenplanung
Es klingt so einfach: Am Ende geht es darum, Einnahmen und Kosten in eine gute Balance zu bringen. Unten findest du eine Aufstellung unseres Magazins, die wir im Zuge einer Preiserhöhung an unsere Abonnent*innen kommuniziert haben. Daraus kannst du auch ablesen, mit welchen Ausgaben du rechnen musst, wenn du selber ein Magazin herausbringen möchtest.
Liquiditätsplanung
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Das Template enthält vier Tabellenblätter:
- Umsatzplanung: Hier kannst du deine Umsätze anhand von unterschiedlichen Annahmen planen.
- Kostenplanung: Hier kannst du deine Kosten anhand von unterschiedlichen Annahmen planen.
- Liquiditätsplanung: Hier behältst du deinen Kontostand im Blick, damit deine Liquidität gesichert ist.
- Rentabilitätsplanung: Hier schaust du auf deine Rentabilität.
- Plane und rechne realistisch und sei ehrlich zu dir selbst. Dein Zukunfts-Ich wird es dir danken.
- Egal, wie gut deine Annahmen sind, niemand kann in die Zukunft schauen. Baue einen gesunden Puffer ein.
- Begründe deine Annahmen und hinterlege sie idealerweise mit bereits gesammelten Daten.
- Denke immer in unterschiedlichen Szenarien.
- Dein Plan ist nicht (nur) für dich. Er sollte auch für andere gut nachvollziehbar sein.
- Finanzplanung funktioniert co-kreativ. Beziehe alle relevanten Teams in die Planung ein und hole dir Input von Rollen, die nah dran an den Zahlen sind.
- Organisiere dir eine*n interne*n Sparring-Partner*in. Vier Augen sehen mehr als zwei.
- Etabliere eine rollierende Planung (eine Aktualisierung der Planung nach bestimmten Zeitintervallen) und entwickle den Plan stetig weiter. Finanzplanung wird niemals fertig.
- Finanzthemen können Nicht-Profis schnell überfordern, weil sie so substanziell wirken. Wenn du nicht weiter kommst: Hol dir externe Hilfe! Als Gründer*in brauchst du deine Energie auch für andere Themen.