Das Purpose-Turnier ist eine bewährte Methode, mit der Gruppen erkunden können, was ihr Purpose ist. Das Tool funktioniert für ein ganzes, eher kleineres Unternehmen genauso gut wie für Teilbereiche, einzelne Teams oder Abteilungen, die nach Antworten auf folgende Fragen suchen:
und
So ist der Ablauf:
Erstellt eine Mindmap aller Stakeholder. Sammelt dafür alle Personen, Teams, und auch abstrakte Instanzen (wie „die Gesellschaft“ oder „der Planet“), für die dieses Team irgendeinen Mehrwert zu schaffen glaubt.
Hierbei geht es vor allem darum, Masse zu erzeugen, also möglichst viele Stakeholder zu sammeln (auch gerne mit Dopplungen) und zunächst an einer Wand auszubreiten: Für wen schaffen wir einen Mehrwert?
Nehmt die Stakeholder als Orientierung, um möglichst alle Formen des Mehrwerts zu formulieren, die das Team schafft. Welchen Mehrwert schaffen wir für die einzelnen Stakeholder?
Gruppiert ähnliche Mehrwerte anschließend in Clustern und verpasst jedem Cluster ein Label. Das Label sollte ein abstrakter Begriff sein, wie z.B. „Geschwindigkeit“, „Qualität“, „Gutes tun“ ... .
Am Ende der Übung solltet ihr ca. 5–7 Cluster mit je einem Label gefunden haben.
Nun entwickelt jede*r für sich einen ersten Purpose-Prototypen. Sucht dafür in Stillarbeit nach einem oder wenigen Sätzen, die alles zusammenfassen, was ihr im letzten Teil der Übung gefunden habt.
Meist ist es sinnvoll, mit „Wir ... “ anzufangen. Es ist an dieser Stelle weder wichtig, sich besonders kurzzufassen, noch muss die Formulierung elegant oder ausgereift sein. Sie wird ohnehin noch überarbeitet. Versucht einfach, in maximal 15 Minuten eine Version zu finden, die den Purpose für euch erfasst. Orientiert euch dabei an den Clustern, die ihr im vorherigen Schritt identifiziert habt, ohne dabei einfach nur die abstrakten Begriffe aneinander zu ketten.
Wir selbst haben ziemlich zu Beginn unserer Arbeit an Neue Narrative ein Purpose-Turnier gemacht. Herausgekommen ist folgender Satz:
Nun beginnt das eigentliche Purpose-Turnier. Am einfachsten ist es, wenn die Größe der Gruppe sich durch vier teilen lässt.
Im ersten Schritt finden sich zwei Personen zusammen, die sich gegenseitig erklären, zu welchen vorläufigen Ergebnissen sie in der vorherigen Phase gelangt sind. Die beiden Spieler*innen bekommen 15 Minuten Zeit, um gemeinsam eine neue Purpose-Skizze zu entwickeln. Sie einigen sich dabei nicht einfach auf eine der beiden Versionen, die sie zuvor allein erstellt haben, sondern fertigen eine neue an, mit der beide glücklich sind. Sobald sie sich einig sind, legen sie noch fest, wer von beiden die Gruppe in der nächsten Runde vertritt. Eine Person kommt in die nächste Runde des Turniers, die andere Person kann als Zuschauer*in das Turnier verfolgen, entscheidet aber nichts mehr und kann nur noch Ideen zurufen.
Wenn alle Gruppen die erste Runde durchlaufen haben, beginnt die nächste Turnierrunde, die nach dem gleichen Schema abläuft. Auch hier entwickelt jede Zweiergruppe eine neue Purpose-Skizze. Und wieder gelangt nur eine Person in die nächste Runde. Mit jeder Runde halbiert sich also die Anzahl der aktiven Teilnehmer*innen. Schließlich gibt es ein Finale, in dem sich die beiden Finalist*innen abermals ihre Prototypen vorstellen, verwerfen und einen neuen Vorschlag machen.
Das Ergebnis wird der Gruppe vorgelegt und nochmals überprüft. Etwaige Kritikpunkte von einzelnen Teilnehmer*innen, wie beispielsweise fehlende Aspekte oder unpräzise Formulierungen, werden aufgegriffen und nach Möglichkeit gemeinsam gelöst. Damit endet das Turnier und die Gruppe kann sich zu einem gemeinschaftlich erarbeiteten Purpose-Prototypen beglückwünschen.